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Die Dreigliederung des Landwirtschaftlichen Impulses – eine Vortragsreihe
31. Oktober: 20:00 - 21:00
Teil II: Die Anthroposophie
online, kostenfrei
Referent: Marcel Waldhausen (Demeter im Westen e.V.)
100 Jahre nach dem „Landwirtschaftlichen Kurs“ ist es die Aufgabe der gegenwärtigen Menschen diesen Impuls neu zu ergreifen, ja, vielleicht auch erst umfassend in der Welt zu verwirklichen.
„Von Anfang an jedoch wollte er (Carl Graf von Keyserlingk) die sozialen Ideen, die ihm so sehr am Herzen lagen, in diese Arbeit hineinnehmen: Rudolf Steiner hatte sie im Hinblick auf die Zukunft zusammen mit den landwirtschaftlichen Maßnahmen gegeben. Das war jedoch nur dann möglich, wenn diejenigen, die den Kurs entgegengenommen hatten, zusammenarbeiteten – nicht, wenn einige sich sofort und auf ihre stürmische Art selbstständig machen wollten. Sie waren Enthusiasten. Die Düngung haben sie genommen, das Esoterische und das Soziale aber vernachlässigt, das nur in Gemeinschaft verwirklicht werden kann.
Onkel Carl erkannte dies klar. Er sagte mir: „Es hat für die Zukunft Deutschlands überhaupt keinen Sinn, auch wenn die Sache wirtschaftlich noch so gut wird, wenn wir fallen lassen, was uns der Doktor so sehr ans Herz gelegt hat:
Das Esoterische und das Soziale innerhalb der biologisch-dynamischen Wirtschaftsweise! Das lebt dann vielleicht eine Weile, und ist doch nicht fähig, eine Zukunft wirklich zu tragen, die auf uns zukommt. Und würde man sich noch so bemühen, eine halbe Sache am Leben zu halten, im Großen muß es in der Weltgeschichte unwirksam bleiben – bis alle Impulse aufgegriffen sind, die uns Rudolf Steiner im Landwirtschaftlichen Kurs gegeben hat.“
(Alexander Graf von Keyserlingk in „Koberwitz 1924“ S.95 f., Verlag Hilfswerk Elisabeth, Stuttgart 1974, 2. überarbeitete Auflage 1984, Hervorhebungen im Text durch M. Waldhausen)
Die Worte des Grafen sind heute aktueller denn je, auch wenn wir die Frage nach der Zukunft heute nicht nur auf Deutschland beschränken würden. Dreigliedrig ist der landwirtschaftliche Impuls aus der Anthroposophie: die Düngung, die Esoterik (Geisteswissenschaft) und die soziale Frage.
In dieser Vortragsreihe aus drei Vorträgen wollen wir uns die einzelnen Bereiche anschauen, nach dem ersten Vortrag zur Düngung betrachten wir nun die Anthroposophie.
Der Landwirtschaftliche Kurs basiert auf der Anthroposophie, die Rudolf Steiner zwischen ca. 1900 und 1925 entwickelt, sie ist die Grundlage unserer Landwirtschaftsmethode. Aber ist das noch zeitgemäß? Was ist die Anthroposophie eigentlich und warum sollten wir uns heute, 100 Jahre später, noch mit der Anthroposophie beschäftigen? Und wenn ja, wie kann man das heute machen?
Dieser und weiterer Fragen wollen wir uns bei diesem Vortrag widmen.